vonJörg Luibl
Die Augenklappe sitzt, der Säbel tanzt, die Titanen können kommen! Denn für karibischen Urlaub ist keine Zeit: Angst und Zerstörung regieren im Reich, aber es gibt Hoffnung in der Südsee. Als namenloser Abenteurer soll man zehn Jahre nach Risen eine magische Waffe finden, die die Inquisition gegen die mächtigen Kreaturen einsetzen kann. Aber bevor man zum gefeierten Helden avanciert, muss man erstmal ein tapferer Pirat werden.
Ist das nicht schön? Es gibt einige idyllische Ausblicke. Hängematte raus und Urlaub machen! © 4P/Screenshot
Zehn Jahre sind vergangen? Und der Mann, der in Risen immerhin einen Titanen besiegen konnte, hängt jetzt als Säufer rum? Das sind eigentlich gute Voraussetzungen für einen Einstieg mit einem verbitterten Helden, der viel zu erzählen hat, der vielleicht zynisch und schwierig geworden ist. Aber diese Chance wird nicht genutzt, denn der namenlose Retter lässt sich viel zu schnell wie ein frisch geschlüpfter Botenjunge über eine Insel scheuchen, um Grog, Fleisch und Klamotten zu finden. Mit dem nacktem Oberkörper eines Zwanzigjährigen, beim Laufen so steif animiert als hätte man ihm einen Mast in den Rücken gerammt – dafür kann man mit dem Mausrad ganz nah ran an die Schulter.
Aber an das Gockeljogging gewöhnt man sich mit der Zeit. Im Gegensatz zur verschenkten Chance innerhalb einer Erzählführung, die weder innere Monologe kennt noch einen anderen Versuch der glaubwürdigen Charakterzeichnung unternimmt – dafür wird man wie ein Kleinkind vom personifizierten Piratenlady-Kitsch namens Patty begleitet. Die Tochter von Stahlbart ist zwar wesentlich besser animiert als die Roboterfrauen in Risen, aber so geheimnisvoll wie Frau Antje aus Taka-Tuka-Land. Dass sie einem keinen Käse verkauft, sondern in einer der ersten Quests in die Küche geschickt werden kann, wenn man denn die Fähigkeit der Silberzunge trainiert hat, sorgt immerhin für einen frühen Höhepunkt. Dramaturgisch, versteht sich.
Idyllische Inselwelt
[GUI_PLAYER(ID=89202,width=400,text=Malerische Kulisse, aber schwache Technik: Risen 2 zeigt eine merkwürdig lebendige Botanik.,align=right)]Die steife Mimik und unfreiwillig komische Gestik der Figuren ist komplett veraltet, aber die Kulisse kann auf den ersten Blick punkten: Idyllisch, karibisch, ansehnlich! Nicht nur der Dschungel wirkt mit seiner üppigen Vegetation, dem klaren Wasser am Strand sowie dem kargen Fels angenehm authentisch, vor allem die markante Architektur im kolonialen Stil vom Holzpalast bis zur mehrstöckigen Spelunke sticht heraus – da wurden Gebäude und Landschaften sehr liebevoll entworfen, so dass auch eine interessante Vertikale entsteht. Ein großes Lob gebührt den Artdesignern auch für die Kleidung und die Figuren, die markanter wirken als im Vorgänger. Die stilistische Inszenierung ist jedenfalls sehr gut und sorgt für wesentlich mehr Stimmung als die erzählerische.
Aber auf den zweiten Blick wird man regelrecht vor den Kopf gestoßen, denn so schön das alles aussieht – technisch ist die Inselwelt ein Fehlerfestival. Schon auf wenigen Metern ploppen zig kleine Gegenstände, Steine, Blumen oder andere Details ins Bild, es flackert hier und gibt alle paar Meter dort Clippingfehler und Matschtexturen. Diese Schwächen gibt es zwar auch in anderen Spielen, aber hier zeigen sich Pop-up, Tearing & Co in ungewohnter Häufigkeit, so dass einem vor den Konsolenversionen mal wieder angst und bange werden muss. Hinzu kommt ein Phänomen, das zunächst wie gewollt ausschaut: Manche Pflanzen bewegen sich wie lebendige Kreaturen, wenn man sich ihnen nähert – sie ziehen sich zusammen und rollen sich wieder aus. Trotz dieser Schwächen bleibt festzuhalten, dass Risen 2 ein ansehnliches Abenteuer ist.
1 2 3 4 5 6 Fazit
So, ich habe das Teil dieses Wochenende auch endlich mal richtig angefangen, habe die ersten beiden Inseln beendet und muss sagen dass ich nach diesem Test überrascht bin. Mich hat das Gothic/Risen Flair gepackt.
Die Kämpfe wurden nach einiger übung durchaus nicht übel. Die Viecher und Halsabschneider können halt was an Skill bieten, anders wie in Skyrim wo ein Gegner alle Schaltjahre mal zuschlägt und eigentlich fast nur über Masse gefährlich wird. Ja, das eine oder andere Vieh und auch so manchen Pirat kann man mit Dauerklicken erwischen, aber mir sind auch genügend über den Weg gelaufen wo Bewegung und Rollen wichtig wurde. Könnte natürlich auch daran liegen dass ich kaum in die Schwertkunst investiert und mich auf andere Skill festgelegt habe.
Das Questdesign ist nichts besonderes, aber hier und da sticht schon mal eine Quest heraus wo ich dachte "cool gemacht".
Was den vereinfachten Diebstahl angeht, ist er nur logisch, denn wenn in Gothic etwas schief ging hat man den Spielstand geladen den man genau vor dem besagten Diebstahl angelegt hat. So wird dem Spieler ein wenig Trial and Error und Loading-Screen erspart. Ist nicht realistisch, aber in Bezug auf den Spieler intelligent gelöst und hat trotzdem noch etwas flair. Zudem lassen die Bewohner einen nicht mehr aus den Augen wenn man in besagtem Haus gesehen wurde. Auch schön.
Habe bisher nur einen Käfer entdeckt, was aber daran liegen könnte, dass die meisten nun gepatcht sind? Risen 2 ist, zu meiner eigenen Überraschung bisher ein gutes Game und wenn es sich hält wird es zu einer Perle in meiner Sammlung.Scorcher24 hat geschrieben:Für sowas haben wir im PC Forum den Schnäppchen Thread und deswegen braucht man echt keinen so alten Thread hochpushen.
Echt jetzt? Es gibt, gerade im News Bereich, so viele Beiträge in denen mal ein Machtwort gesprochen werden müsste, und bei sowas hier lässt du plötzlich den Moderator raus hängen?
Scorcher24 hat geschrieben:Für sowas haben wir im PC Forum den Schnäppchen Thread und deswegen braucht man echt keinen so alten Thread hochpushen.
Ist doch scheißegal.
Für sowas haben wir im PC Forum den Schnäppchen Thread und deswegen braucht man echt keinen so alten Thread hochpushen.
Wer es noch nicht besitzt, kann es sich jetzt für mindestens 1$ zusammen mit Sacred 2 Gold und Saints Row 2 & 3 im Humble Bundle kaufen!
http://www.humblebundle.com/
War für mich neben "Kingdoms Of Amalour" das RPG des Jahres 2012! Viele Kritikpunkte sind berechtigt, ändern aber denoch nichts an der Tatsache, dass es mir viel Spaß gemacht hat!
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